Der Olymp ist der Sitz der Götter in der griechischen Mythologie. Der höchste Gipfel des Olymp-Massivs und ganz Griechenlands ist der Mytikas mit 2918m. Ich wollte den Berg vor ein paar Jahren im Winter besteigen, bin aber wegen zu viel Schnee nur bis 1000m gekommen. Ich laufe 7Uhr vom Campingplatz Sylvia am Meer los, versorge mich mit Essen in Litochoro und wandere entlang des E4-Wanderwegs durch die Enipeas-Schlucht bis zur Spilios Agapitos Hütte auf 2100m, die ich um 16:30 erreiche und in der ich die Nacht verbringe.
Am nächsten Morgen um 7Uhr geht es an die letzten 800 Höhenmeter zum Mytikas-Gipfel. Ich lasse ein paar Sachen auf der Hütte. Die Beinmuskeln, die ich von 70 Tagen Radfahren von Berlin aufgebaut habe, leisten mir auch am Berg gute Dienste und um 8:30 stehe ich schon auf dem 2882m hohen Skala-Gipfel. Den Skala steigt man ein Stück ab, bevor es in einer steilen Kletterei, aber gut markiert, auf den Gipfel des Olymp geht, den ich 9:10Uhr erreiche.
Dann geht es an den langen harten Abstieg in Richtung Meer. Den Abstieg mache ich über eine gelb markierte Route nach Zonaria, auf der niemand unterwegs ist und die erst kurz vor der Hütte wieder auf den E4–Weg trifft. Dann geht es auf und ab wieder durch die Schlucht.
In Litochoro, dem Ort am Fusse des Massivs, kehr ich noch bei 55peaks, einem Outdoorladen, für ein paar Besorgungen ein. Monika, die sehr nette Besitzerin, die mir noch von meinem ersten Besuch vor ein paar Jahren in Erinnerung ist, spendiert mir Kuchen und ein Bier, um mich für die letzten Kilometer zum Campingplatz zu stärken. Nach fast 12 Stunden Abstieg dort angekommen, spring ich ins Meer und belohne mich mit einem weiteren Bier in der warmen Nacht am Strand.