Von der kleinen Siedlung Dobërdoll in Albanien, die auf dem Peaks of the Balkans Trail liegt, wandern Sven, Erik und ich, nachdem wir dort lecker gegessen haben, am späten Nachmittag Richtung Osten und schlagen nach 2 Stunden oberhalb von ein paar Hütten auf einem Felsvorssprung unsere Zelte auf.
Am nächsten Morgen starten wir 7Uhr bei bestem Wetter den Aufstieg zum Đeravica. Wir folgen einem Pfad, der auf den Bergkamm führt, der auch die Grenze zum Kosovo darstellt. Irgendwann verliert sich der Pfad und wir erklimmen den Kamm über unsere eigene Route, was eine recht steile Kletterei ist. Hinterm Kamm geht es wieder runter und wir treffen auf den markierten Weg, der zum Đeravica-Gipfel führt.
Um 11Uhr stehen wir auf dem höchsten Punkt des Kosovo, der mittlerweile in Wolken gehüllt ist. Kurz nach uns trifft eine Truppe KFOR-Soldaten, die aus deutscher Bundeswehr und einem finnischen Soldaten besteht, auf dem Gipfel ein und staunen nicht schlecht, dort oben auf Touristen zu treffen.
Um 11:30 beginnen wir den Abstieg über eine andere Route. Wegen des Nebels ist es schwer sich zu orientieren. Wir finden keine Markierungen und steigen notgedrungen über unsere eigene Route ab. Der ganze Abstieg ist eine einziges Verlaufen und wir müssen einige steile Hänge hoch und runter und einige riesige Geröllfelder überqueren, bis wir wieder auf einem markierten Weg sind und uns orientieren können.
Nach sage und schreibe 8 Stunden Abstieg kommen wir am Ende unserer Kräfte und mit wunden Füssen 19:30Uhr wieder in Dobërdoll an, wo Henry, Mark und Christian den Tag mit Faulenzen, Schafe hüten und Dorfverbesserungen verbracht haben.
Am nächsten Tag humpeln wir mit schmerzenden Füßen weiter auf dem Peaks of the Balkans Trail und hoffen, einige Tage später für die Besteigung des Zla Kolata, dem höchsten Berg Montenegros, wieder fit zu sein.