Der Teide ist ein erloschener Vulkan und mit 3718m der höchste Berg der Kanarischen Inseln und Spaniens.
Um auf den Gipfel des Teide zu dürfen, muss man eigentlich online einen Antrag stellen. Es ist pro Tag nur einer gewissen Anzahl an Leuten erlaubt den Gipfel zu erklimmen.
Obwohl ich schon mehr als eine Woche im vorraus meine Genehmigung beantragen wollte, war in meiner kompletten Urlaubswoche keine Reservierung mehr möglich.
Nichtsdestotrotz mache ich den Aufstieg, da ich davon ausgehe, dass die Zugangsbeschränkung in erster Linie für die Menschenmassen gedacht ist, die sich mit der Seilbahn auf 3.500m befördern lassen und nur noch die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel laufen. Ich hoffe auf einen kulanten Kontrolleur, der mich als „echten“ Bergsteiger durchwinkt.
Um 8:30 laufe ich bei bestem Wetter vom Parkplatz „Montaña Blanca“ auf ca. 2400m los. Der Weg ist breit und gut markiert.
Nach 2,5h erreiche ich das Refugio Altavista auf 3260m, eine Schutzhütte in der man mit vorheriger Reservierung auch übernachten kann.
Nach kurzer Rast laufe ich weiter und erreiche um 12:15 die Rambleta, die Bergstation der Seilbahn auf 3500m.
Hier führt ein Weg um den halben Gipfel, auf dem zwei Bergwacht-Patroullien aufpassen, dass niemand unerlaubt den Gipfel erklimmt. Am offiziellen Weg zum Gipfel kontrolliert ein Dritter die Leute mit Anmeldungen zum Gipfel. Ich versuche also mein Glück und frage, ob ich auch ohne Anmeldung zum Gipfel darf, da ich ja den Berg hochgelaufen bin. Doch das interessiert ihn herzlich wenig und er lässt mich nicht durch.
Das macht mich ganz schön schlecht gelaunt und ich grüble, wie ich doch noch auf den Gipfel komme. Ich beobachte eine Weile den Kontrolleur und hoffe, dass er vielleicht mal abgelöst wird, so dass ich mein Glück bei einer anderen Person nochmal probieren kann. Das passiert aber nicht.
Als nächstes versuche ich, einen Weg zum Gipfel zu finden, der nicht vom Kontrolleur und von den Patroullien einzusehen ist. Leider kommt, gerade als ich den Weg um den Gipfel verlasse, eine Patrouille um die Ecke und bleibt eine ganze Stunde an einer Stelle stehen, so dass ich mich, versteckt hinter einem Lavabrocken, nicht mehr weiter bewegen kann ohne von ihm gesehen zu werden.
Als er endlich verschwindet, komme ich aus meinem Versteck und laufe nochmal Richtung Kontrolleur in der Hoffnung, dass er mittlerweile abgelöst ist, was aber nicht der Fall ist.
Es ist jetzt 15Uhr und der Kontrolleur ist mit 2 größeren Gruppen ziemlich beschäftigt und die Patroulien sind gerade nicht in Sichtweite. Diese Gelegenheit nutze ich und verlasse den offiziellen Weg und erklimme geduckt ca. 50 Höhenmeter durch das Lavagestein, das mir zumindest in Richtung Kontrolleur Sichtschutz gibt. Die Patroullien sind zum Glück noch außer Sichtweite. Als die erste größere Gruppe auf meiner Höhe ist und der Kontrolleur noch mit der zweiten Gruppe beschäftigt ist, geselle ich mich kurzerhand zur ersteren Gruppe auf den offiziellen Weg zum Gipfel, was mir anscheinend, von der Bergwacht unbemerkt, gelingt, da mich niemand zurückpfeift.
Voller Freude über das gelungene Manöver geht es die letzten Höhenmeter zum Gipfel, den ich um 15:20 erreiche.
Nach ausgiebigen Genusses des Aussicht mache ich mich um 16Uhr an den Abstieg über den offiziellen Weg und um 18:15 bin ich zurück am Parkplatz.