Die Schneekoppe (tschechisch: Sněžka, polnisch: Śnieżka) ist mit 1602m der höchste Berg Tschechiens und der von Berlin nächstgelegene europäische Gipfel. Ich entschließe mich spontan für eine Winterbesteigung am Wochenende.
Mit Bus geht es, mit Umsteigen in Boleslawiec, nach Jelenia Góra (deutsch: Hirschberg) in Polen, wo ich morgens um 4Uhr ankomme. Auf den stillgelegten Gleisen der Riesengebirgsbahn wandere ich in den Sonnenaufgang Richtung Karpacz (deutsch: Krummhübel) am Fuße der Schneekoppe.
13Uhr angekommen in Karpacz hab ich noch genug Zeit für Sauna, Bier und Gulasch.
Am nächsten Tag laufe ich um 9:30 bei eisigen Temperaturen, Schnee und Sturm vom Hotel los. Bis zur Melzergrundbaude, wo ich mir einen Tee genehmige, läuft es sich noch recht leicht. Der Schnee ist hier nur einige Zentimeter hoch. Ab hier nimmt die Wanderung aber Arktisexpeditionszüge an. An einigen Stellen versinke ich bis zur Hüfte im Schnee und ein Weg oder Markierungen sind nicht zu erkennen. Dank GPS bleibe ich aber einigermaßen auf der Route und spure im Schneckentempo meinen Weg durch den Schnee.
Nach ca. 4 Stunden erreiche ich erschöpft und glücklich das Schlesierhaus. Ab hier sind Weg und Markierungen zum Gipfel wieder zu erkennen.
Um 14Uhr hab ich den Gipfel der Schneekoppe erreicht. Sturm und Temperaturen sind hier so extrem, dass man über die 3 Bauden und die kleine Kapelle, in denen man sich aufwärmen kann, sehr glücklich ist.
Wegen der schlechten Sichtverhältnisse und der vorgerückten Zeit steige ich über die selbe Route wieder ab. Meine Spuren im Schnee sind längst wieder zugeschneit und die Route nicht zu erkennen. Also stolpere und rutsche ich einfach gerade den Hang durch den Tiefschnee hinunter, was eine richtige Gaudi ist. Pünktlich zum Einbruch der Dunkelheit bin ich zurück in Karpacz und trete den Heimweg nach Berlin an.